Frage:
Sollte man sich bei der Erstellung eigener Coding Guidelines eher auf die öffentlich verfügbaren Werke stützen (z.B. Misra C/C++, AutoSAR C++, CERT, o.ä.) als eigene Regeln zu erfinden?
Antwort:
Die “Standard” Regelwerke also solche sind gut formuliert und weitgehend frei von handwerklichen Schwächen bei der Forumlierung. Damit sind sie ein guter Ausgangspunkt für ein eigenes Regelwerk. Allerdings können diese Standards auf Grund ihrer Allgemeingültigkeit eben keine spezifischen Vorgaben für Firmen, Projekte oder Anwendungsdomänen machen (wie z.B. Namenskonventionen, Vorgaben zur Projektstruktur, usw.). Ganz besondere Vorgaben für technische Gegebenheiten sind ebenfalls nicht berücksichtigt. Solche Aspekte muss man dann individuell ergänzen.
Umgekehrt erlauben es die Standards an sich meist, einzelne Regeln (begründet) abzuschalten und sich trotzdem weiterhin “compliant” gegen den jeweiligen Standard zu nennen.
Unter dem Strich: eigene Regeln für korrekte Switch-Case-Strukturen zu erfinden ist nicht empfehlenswert (das haben andere schon besser gemacht); eigene Regeln für die individuellen Umstände sind notwendig als Ergänzung und zur Erhöhung der Akzeptanz.
[by Dr. Daniel Simon, Head of Professional Services, Axivion GmbH]
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